Diplomatische Edition Lisa Rieger Projektleitung Helmut W. Klug Datenmodellierung Selina Galka Datenmodellierung Elisabeth Steiner Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY 4.0 2021 Graz o:konde.65 KONDE Weißbuch Projektleitung Helmut W. Klug Weißbuchartikel: Diplomatische Edition Lisa Rieger Herausgegeben von Helmut W. Klug unter Mitarbeit von Selina Galka und Elisabeth Steiner 2021 Austria KONDE Weißbuch

Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.

Deutsch
Diplomatische Edition
Rieger, Lisa; lrieger@edu.aau.at

Bei der diplomatischen Edition handelt es sich um die “gedruckte Ausgabe einer Handschrift, die den genauen Zeilen- und Seiteninhalt des Originals beibehält” und lediglich Abkürzungen aufschlüsselt (Best 1991, S. 113). Werden bei einem diplomatischen Abdruck keinerlei Eingriffe durch den Herausgeber vorgenommen, stellt dieser - als Gegenpol zur Darstellung der gesamten Textgenese - eine „Extremposition der textkritischen Praxis“ dar. (Nünning 2013, S. 740) Die Grenze zwischen diplomatischen Abdruck und normalisierter Ausgabe kann, je nach Umfang der Eingriffe, oft sehr schmal sein - weshalb sie auch nicht als Gegensätze, sondern “Stufen eines linearen Editionsprozesses” gesehen werden sollten. (Hofmeister 2005: 8)

Als Grundprinzip der Textkonstitution werden weder die Autorintention noch die Erfüllung des Autorwillens herangezogen, sondern die möglichst genaue Darstellung des Überlieferungsträgers angestrebt. Damit kann u. a. das Ziel verfolgt werden, der Benutzerin oder dem Benutzer der Ausgabe die Textgenese nachvollziehbar zu machen, wie es in der Edition der Fontane-Notizbücher bezweckt wird (Jannidis/Kohle/Rehbein 2017, S. 235). Oft wird auch der Abbildung eines Faksimiles nur noch eine diplomatische Transkription hinzugefügt (Plachta 1997, S. 42).

Handbuch literarischer Fachbegriffe. Definitionen und Beispiele. Überarbeitete und erweiterte Ausgabe Handbuch literarischer Fachbegriffe 3-596-26478-2 Otto Best Frankfurt am Main Fischer 1991 Digital Humanities. Eine Einführung. Mit Abbildungen und Grafiken Digital Humanities 978-3-476-05446-3 Fotis Jannidis Hubertus Kohle Malte Rehbein Stuttgart Metzler 2017 Textkritik als Erkenntnisprozeß Andrea Hofmeister Editio 19 1-9 2005 2020-02-21 Textkritik Metzler Lexkion Literatur- und Kulturtheorie. Ansätze - Personen - Grundbegriffe 3-476-02476-8 Ansgar von Nünning Stuttgart, Weimar 5., aktualisierte und erweiterte Auflage 740–741 J. B. Metzler 2013 Editionswissenschaft. Eine Einführung in Methode und Praxis der Edition neuerer Texte Editionswissenschaft 3-15-017603-4 Bodo Plachta Reclam 1997
Textgenese Textkritik Faksimileausgabe Diplomatische Transkription Datenmodell hyperdiplomatische Transkription
Theodor Fontane: Notizbücher. Digitale genetisch-kritische und kommentierte Edition
Einführung Digitale Editionswissenschaft
Parvum Lexicon Stemmatologicum Lexicon of Scholarly Editing