Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.
Digitales Edieren steht an der Universität Wien in einer langen Tradition historischer und philologischer Disziplinen, zugleich bemüht sich die Universitätsleitung um die Erarbeitung einer Strategie in digitalen Fragen. Vor diesem Hintergrund muss eine Orientierung hinsichtlich digitaler Agenden einerseits von der Dynamik laufender Prozesse, andererseits von der komplexen Struktur des institutionellen Ökosystems ausgehen. Es existieren an der Universität Wien (Stand: Januar 2020) einige Kommunikationsknoten: beispielsweise das Vizerektorat für Digitalisierung, die Forschungsplattform Data Science oder der Forschungsschwerpunkt Digital Humanities an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Der Zentrale Informatikdienst und die Universitätsbibliothek bieten Unterstützung im Bereich Forschungsdatenmanagement.
Innerhalb Österreichs bestehen enge Kooperationen mit dem ACDH-CH der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie dem Institut Zentrum für Informationsmodellierung an der Universität Graz, ebenso mit der Europäischen Genossenschaft Transkribus. Die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle in digitalen Fragen ist Gegenstand von Diskussionen; im Hinblick auf digitales Edieren ist es gegenwärtig angeraten, sich an die Lehrstuhlinhaberin Tara Andrews bzw. an das auf historische Editionen spezialisierte Institut für Österreichische Geschichtsforschung (IOEG) zu wenden.
Digitale oder hybride Editionen werden an unterschiedlichen Fakultäten und Zentren durchgeführt; die oben genannten Einrichtungen und Initiativen verfolgen das Ziel von Vernetzung und Überblick, dennoch kann es von Vorteil sein, sich zum Zwecke der Orientierung bei ähnlich gelagerten Themen und Fragestellungen auch direkt an eine oder mehrere der folgenden editorisch tätigen Personen zu wenden:
Die genannten Editionen dienen als exemplarische Auswahl, die keinesfalls die Relevanz anderer, nicht genannter Initiativen schmälern soll. Ebenso ist mit zu bedenken, dass zahlreiche Initiativen und Projekte existieren, die digitale Forschung jenseits von digitalem Edieren im engeren Sinn bzw. in Überschneidung mit diesem praktizieren, darunter etwa Exhibitions of Modern European Paintings 1905-1915.