Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.
Mit dem Semantic Web wird das reguläre World Wide Web um
semantische Informationen ergänzt, die einen globalen Informationsgraphen ergeben.
Geprägt wurde die Idee des Semantic Webs durch Tim
Berners-Lee
Der Informationsgraph besteht aus Aussagen zu den unterschiedlichsten Entitäten.
Normdaten, etwa zu Personen,
Orten oder Werken, stellen Projekte wie die Gemeinsame Normdatei (GND)
Eine Information besteht dabei immer aus einem Tripel, also einer Subjekt-Prädikat-Objekt-Beziehung. Beispielsweise:
Aus diesen Triples kann ein gerichteter Graph aufgebaut werden, sodass die Subjekte und Objekte die Knoten und die Prädikate die Kanten bilden. Die Ausrichtung der Kanten erfolgt dabei immer vom Subjekt auf das Objekt:
Übergreifende Abfragen im Semantic Web funktionieren dann,
wenn im gesamten Netz einheitliche Identifikatoren, genannt URI
– Uniform Resource Identifier, genutzt werden (siehe auch
Persistent Identifier
). Um diese notwendige Einheit zu erzielen, ermöglichen
Ontologien
die Erstellung von Regeln für Triples. Im obigen
Beispiel könnten etwa die Prädikate ‘ist’ und ‘ist Autor von’ und die beiden
Objekte ‘Person’ und ‘Literarisches Werk’ in einer solchen Ontologie beschrieben
werden. Eine Regel könnte sein, dass ‘ist Autor von’ nur von einer ‘Person’ zu
einem ‘literarischen Werk’ zeigen darf. Mit diesen wenigen, definierten
Eigenschaften können nun weitere Datensätze zu Autorinnen und Autoren und deren
Werken erstellt werden. Nun könnte etwa abgefragt werden, welche Autorinnen und
Autoren existieren und wie viele Werke sie jeweils verfasst haben.
Ein anderes Projekt könnte diese Daten ergänzen, indem es etwa die Lebensdaten
Stefan Zweigs aufnimmt und sich dabei auf denselben Knoten ‘Stefan Zweig’ bezieht.
Die Gesamtheit dieser Informationen wird als
Linked Data
(LD) oder
Linked open Data
(LoD) bezeichnet. Wichtigstes Grundprinzip ist, dass im Semantic Web
alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer alles über alle Themen sagen können (AAA-Modell).