PREMIS – Preservation Metadata: Implementation Strategies Johannes Stigler Projektleitung Helmut W. Klug Datenmodellierung Selina Galka Datenmodellierung Elisabeth Steiner Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY 4.0 2021 Graz o:konde.130 KONDE Weißbuch Projektleitung Helmut W. Klug Weißbuchartikel: PREMIS – Preservation Metadata: Implementation Strategies Johannes Stigler Herausgegeben von Helmut W. Klug unter Mitarbeit von Selina Galka und Elisabeth Steiner 2021 Austria KONDE Weißbuch

Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.

Deutsch
PREMIS – Preservation Metadata: Implementation Strategies
Stigler, Johannes; johannes.stigler@uni-graz.at

Der PREMIS-Standard zielt darauf ab, Aspekte des Lebenszyklus eines Objektes in einem digitalen Archiv (Repositorium) zu beschreiben. Basierend auf Überlegungen des Open Archival Information System(OAIS)-Referenzmodells ist er damit unmittelbar von zentraler Nachhaltigkeit in der Archivierung von digitalen Inhalten. Die internationale PREMIS-Arbeitsgruppe wurde vom Online Computer Library Center (OCLD) 2003 gegründet, die das PREMIS Data Dictionary pflegt und weiterentwickelt. Aktuell ist es in Version 3.0 vom Juni 2015 verfügbar.

Im PREMIS Data Dictionary wird ein Set an sogenannten semantischen Einheiten definiert, die einem Langzeitarchiv bekannt sein sollten, damit es seine Archivierungsfunktion erfüllen kann. Das PREMIS-Datenmodell unterscheidet dabei Objekte (Objects), Ereignisse (Events), Agenten (Agents), Rechte (Rights) sowie Umgebungen (Environments). Auf Basis dieser semantischen Einheiten können Aspekte der (a) Provenienz, (b) der Zugänglichkeit, (c) der durch Langzeitarchivierungsmaßnahmen erhaltenswerten signifikanten Eigenschaften und (d) der für die Langzeitarchivierung relevanten rechtlichen Informationen digitaler Objekte beschrieben werden.

Die digitale Provenienz ist die Dokumentation der Verarbeitungskette und der Veränderungshistorie eines digitalen Objekts. Regeln für die Zugänglichkeit bestimmen im Falle einer Benutzung oder einer notwendigen Migration, welche Operationen erlaubt sind. Signifikante Eigenschaften sind Charakteristika eines Objekts, die mittels Langzeitarchivierungsmaßnahmen erhalten werden sollen. Hier gilt es z. B. zu definieren, ob in einem Textdokument bloß der Text und die Bilder entscheidend sind oder ob auch Schriften, der Hintergrund, die Formatierung und weitere Eigenschaften des Look and Feel eines Objekts genauso wichtig sind. Rechtliche Informationen sind natürlich nicht ausschließlich für die Langzeitarchivierung relevant, aber zu wissen, was man mit einem Objekt machen darf, ist für den Erhaltungsprozess wichtig. Alle bekannten rechtlichen Informationen, inklusive des urheberrechtlichen Status, der Lizenzbedingungen sowie spezieller Befugnisse, sollten dabei aufgezeichnet werden.

Ganz explizit außerhalb der Betrachtung bleiben unter PREMIS Metadatenelemente zu formatspezifischen Aspekten, deskriptive Metadaten, Metadaten, die anwendungs- oder geschäftsprozessspezifisch sind, z. B. Metadaten, die die Sammlungs-Policy eines Archivs beschreiben, detaillierte Informationen über Speichermedien oder Hardware, detaillierte Informationen über Agenten (Personen, Organisationen oder Software) sowie umfangreiche Informationen über Rechte und Genehmigungen. Insgesamt entspricht es der Philosophie von PREMIS, hier auf etablierte, eingeführte Metadatenstandards zurückzugreifen.

Digitale Nachhaltigkeit OAIS RM Metadaten Metadaten Schemata für LZA: DCMI Metadaten Schemata für LZA: METS Metadaten Schemata für LZA: RDF, RDFS, OWL u.a Metadaten Schemata für LZA: CIDOC CRM Lizenzmodelle Urheberrecht
Digital preservation: OAIS 2020-06-10 http://oais.info/ OCLC 2020-06-10 https://oclc.org/ PREMIS Library of Congress 2019 2020-06-10 http://loc.gov/standards/premis/
Metadaten Archivierung