KONDE - Kompetenznetzwerk Digitale Edition

Weißbuch

Universität Wien TEI Download PDF Download

Andrews, Tara; tara.andrews@univie.ac.at / Wallnig, Thomas; thomas.wallnig@univie.ac.at

Digitales Edieren steht an der Universität Wien in einer langen Tradition historischer und philologischer Disziplinen, zugleich bemüht sich die Universitätsleitung um die Erarbeitung einer Strategie in digitalen Fragen. Vor diesem Hintergrund muss eine Orientierung hinsichtlich digitaler Agenden einerseits von der Dynamik laufender Prozesse, andererseits von der komplexen Struktur des institutionellen Ökosystems ausgehen. Es existieren an der Universität Wien (Stand: Januar 2020) einige Kommunikationsknoten: beispielsweise das Vizerektorat für Digitalisierung, die Forschungsplattform Data Science oder der Forschungsschwerpunkt Digital Humanities an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Der Zentrale Informatikdienst und die Universitätsbibliothek bieten Unterstützung im Bereich Forschungsdatenmanagement.

Innerhalb Österreichs bestehen enge Kooperationen mit dem ACDH-CH der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie dem Institut Zentrum für Informationsmodellierung an der Universität Graz, ebenso mit der Europäischen Genossenschaft Transkribus. Die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle in digitalen Fragen ist Gegenstand von Diskussionen; im Hinblick auf digitales Edieren ist es gegenwärtig angeraten, sich an die Lehrstuhlinhaberin Tara Andrews bzw. an das auf historische Editionen spezialisierte Institut für Österreichische Geschichtsforschung (IOEG) zu wenden.

Digitale oder hybride Editionen werden an unterschiedlichen Fakultäten und Zentren durchgeführt; die oben genannten Einrichtungen und Initiativen verfolgen das Ziel von Vernetzung und Überblick, dennoch kann es von Vorteil sein, sich zum Zwecke der Orientierung bei ähnlich gelagerten Themen und Fragestellungen auch direkt an eine oder mehrere der folgenden editorisch tätigen Personen zu wenden:

  • Edition von Pseudo-Athanasius, Expositiones in Psalmos: kritische Edition eines frühchristlichen Textes (5. Jh), der besondere Herausforderungen aufgrund der vielschichtigen Textgestaltung der Überlieferung mit sich bringt; geleitet von Uta Heil.
  • Edition der Chronik des Matthäus von Edessa: graphenbasierte Edition mit Elementen maschinellen Lernens einer armenischen Kreuzzugschronik (12. Jh.); geleitet von Tara Andrews.
  • Edition der gelehrten Korrespondenz der Brüder Pez: international konsortial vernetzte Volltextedition einer lateinischen Briefkorrespondenz samt Nachlass österreichischer Benediktiner (18. Jh.); geleitet von Thomas Wallnig.
  • Edition der (Früh-) Werke von Arthur Schnitzler (gest. 1931): progressiv angelegte kritische Werkausgabe eines führenden Vertreters der österreichischen Moderne; geleitet von Konstanze Fliedl.
  • Onlinekommentar zur Prosawerkausgabe von Werner Kofler (gest. 2011): hybrid konzipierte Edition eines Gegenwartsschriftstellers, deren digitaler Teil komplementär zu urheberrechtlich geschütztem Material konzipiert ist; bearbeitet von Claudia Dürr und Wolfgang Straub.

Die genannten Editionen dienen als exemplarische Auswahl, die keinesfalls die Relevanz anderer, nicht genannter Initiativen schmälern soll. Ebenso ist mit zu bedenken, dass zahlreiche Initiativen und Projekte existieren, die digitale Forschung jenseits von digitalem Edieren im engeren Sinn bzw. in Überschneidung mit diesem praktizieren, darunter etwa Exhibitions of Modern European Paintings 1905-1915.

Zitiervorschlag:

Andrews, Tara; Wallnig, Thomas. 2021. Universität Wien. In: KONDE Weißbuch. Hrsg. v. Helmut W. Klug unter Mitarbeit von Selina Galka und Elisabeth Steiner im HRSM Projekt "Kompetenznetzwerk Digitale Edition". Aufgerufen am: . Handle: hdl.handle.net/11471/562.50.204. PID: o:konde.204