Interface Design Cycle Roman Bleier Projektleitung Helmut W. Klug Datenmodellierung Selina Galka Datenmodellierung Elisabeth Steiner Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY 4.0 2021 Graz o:konde.99 KONDE Weißbuch Projektleitung Helmut W. Klug Weißbuchartikel: Interface Design Cycle Roman Bleier Herausgegeben von Helmut W. Klug unter Mitarbeit von Selina Galka und Elisabeth Steiner 2021 Austria KONDE Weißbuch

Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.

Deutsch
Interface Design Cycle
Roman Bleier; roman.bleier@uni-graz.at

User Interfaces (Benutzerschnittstellen) werden heute in iterativen Entwicklungszyklen gestaltet, da es auch für Usability -Experten unmöglich ist, eine Benutzerschnittstelle zu entwerfen, die von Anfang an keine Usability-Probleme aufweist. Ein einfacher User Interface-Designzyklus, bestehend aus den Schritten Planung, Implementierung, Testen und Evaluierung, sollte in einer iterativen Weise aufgebaut sein und ausgeführt werden. Gould und Lewis beschreiben bereits Mitte der 1980er-Jahre die drei Grundprinzipien von iterativem Design (Gould/Lewis 1985):

früher Fokus auf die Nutzerinnen und Nutzer und die Userinteraktion Sammlung von empirischen Userdaten durch Testen Flexibilität zur Änderung und Verbesserung des Systems durch iteratives Design

Die Nutzerinnen und Nutzer und ihre Interaktion mit dem System stehen klar im Zentrum der iterativen Designstrategie ( User-centered Design ). Beim Testen des Systems ( User-testing ) und dem Sammeln von Userdaten spielen Prototypen eine wichtige Rolle. Beim Prototyping geht es darum, ein frühes Modell eines Systems oder Produkts zu entwickeln, welches dann für Tests, User- und Kundenfeedback genutzt werden kann. Der iterative Designzyklus mit Fokus auf den User ist auch der Kern der weitverbreiteten agilen Softwareentwicklung (z. B. Scrum), welche auch im User Interface-Design Anwendung findet. Agile Entwicklung zeichnet sich zusätzlich durch kurze Entwicklungsiterationen (um auf Veränderungen besser reagieren zu können), Minimierung von Bürokratie und erhöhte Selbstorganisation des Entwicklungsteams aus.

Obwohl agile Entwicklung ein aktueller Standard im Software- und Webdesign ist, ist diese Methode bei der Entwicklung von Digitalen Editionen noch nicht weit verbreitet. Iterative Prozesse und eine detaillierte Userstudie und User-testing wie auch Editor-testing sind für die Interfaces von Digitalen Editionen aber natürlich auch von zentraler Bedeutung. Gegenwärtig dominiert noch die Meinung der Editorin bzw. des Editors (oder des editierenden Teams) das Design. Mit zunehmender Professionalität werden jedoch auch in der Entwicklung von Digitalen Editionen iterative und agile Designmethoden an Bedeutung gewinnen. (Ferraro/Sichani 2018)

Design as Part of the Plan: Introducing Agile Methodology in Digital Editing Projects Ginestra Ferraro Anna-Maria Sichani Digital Scholarly Editions as Interfaces Roman Bleier Martina Bürgermeister Helmut W. Klug Frederike Neuber Gerlinde Schneider Norderstedt 83–105 BoD 2018 https://kups.ub.uni-koeln.de/9113/ SIDE 12 Designing for Usability: Key Principles and What Designers Think 10.1145/3166.3170 John D. Gould Clayton Lewis Commun. ACM 0001-0782 28 3 300–311 1985 Zwischen Beobachtung und Partizipation – nutzerzentrierte Methoden für eine Bedarfsanalyse in der digitalen Geschichtswissenschaft https://doi.org/10.1515/iwp-2015-0058 Ben Heuwing Christa Womser-Hacker Information. Wissenschaft & Praxis 66 5-6 335–344 2015 After the Editing is Done. Designing a Graphic User Interface for Digital Editions Roberto Rosselli Del Turco Digital Medievalist 7 2011 User-Centered Design Practices in Digital Humanities – Experiences from DARIAH and CENDARI https://doi.org/10.1515/abitech-2017-0002 Klaus Thoden Juliane Stiller Natasa Bulatovic Hanna-Lena Meiners Nadia Boukhelifa ABI Technik 37 1 2-11 2017
Usability User-testing Editor-testing User-centered design Interface
Interfaces Digitale Editionswissenschaft