Dramennetzwerk Bernhard C. Geiger Projektleitung Helmut W. Klug Datenmodellierung Selina Galka Datenmodellierung Elisabeth Steiner Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY 4.0 2021 Graz o:konde.73 KONDE Weißbuch Projektleitung Helmut W. Klug Weißbuchartikel: Dramennetzwerk Bernhard C. Geiger Herausgegeben von Helmut W. Klug unter Mitarbeit von Selina Galka und Elisabeth Steiner 2021 Austria KONDE Weißbuch

Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.

Deutsch
Dramennetzwerk
Geiger, Bernhard C.; geiger@ieee.org

Ein Dramennetzwerk ist ein Netzwerk, dessen Knotenmenge die Menge (bzw. eine Obermenge, in einem bipartiten Netzwerk) der Figuren eines Dramas ist. Wie in jedem anderen Netzwerk stellen die Kanten die Relationen zwischen den Figuren dar. Interessant ist, dass ein Drama auf verschiedene Arten als Netzwerk dargestellt werden kann (Trilcke 2013, Sec. II.2):

Als einfaches Netzwerk: Z. B. können Kanten zwischen zwei Figuren darstellen, dass diese Figuren gleichzeitig gemeinsam auf der Bühne standen bzw. in der selben Szene aufgetreten sind. Als gewichtetes Netzwerk: Z. B. kann das Kantengewicht proportional zur Anzahl der Szenen sein, in denen die Figuren gemeinsam aufgetreten sind. Als bipartites Netzwerk: Z. B. kann eine Kante zwischen einer Szene und einer Figur darstellen, dass diese Figur in jener Szene aufgetreten ist. Als gerichtetes Netzwerk: Z. B. kann eine gerichtete Kante von Figur A nach Figur B bedeuten, dass A mit B sprach bzw. dass B nach A einen Sprechakt hatte. Als signiertes Netzwerk: Z. B. kann eine positiv (negativ) gewichtete Kante von Figur A nach Figur B darstellen, dass A mit B in einem Freundschaftsverhältnis steht (verfeindet ist). (Nalisnick; Baird 2013)

Dramennetzwerke dienen nicht nur der graphischen Darstellung eines Dramas, sondern ermöglichen auch eine quantitative Analyse (Dramennetzwerkanalyse). Ferner können sie sowohl manuell (durch close reading , Moretti 2011) als auch automatisiert (z. B. durch XML-parsing) erzeugt werden. Verständlicherweise liefern diese beiden Ansätze durchaus unterschiedliche Netzwerke. Inwieweit die automatisierte Erzeugung eines Dramennetzwerkes sich auf die Ergebnisse der Dramennetzwerkanalyse auswirkt, ist Gegenstand aktueller Forschung. (Fischer et al. 2018, Klimashevskaia et al. 2020)

Extracting Sentiment Networks from Shakespeare's Plays 10.1109/ICDAR.2013.155 Eric T. Nalisnick Henry S. Baird Proc. 12th International Conference on Document Analysis and Recognition 12th International Conference on Document Analysis and Recognition (ICDAR) 978-0-7695-4999-6 Washington, DC, USA 758–762 IEEE 2013 2018-11-21T14:44:20Z http://ieeexplore.ieee.org/document/6628720/ Network Theory, Plot Analysis Franco Moretti Literary Lab Pamphlet 2 2011 https://litlab.stanford.edu/LiteraryLabPamphlet2.pdf Social Network Analysis (SNA) als Methode einer extempirischen Literaturwissenschaft Peer Trilcke Empirie in der Literaturwissenschaft Philip Ajouri Katja Mellmann Christoph Rauen Münster 201–247 Mentis 2013 To Catch a Protagonist: Quantitative Dominance Relations in German-Language Drama (1730–1930) Frank Fischer Peer Trilcke Christopher Kittel Carsten Milling Daniil Skorinkin Digital Humanities Mexico City 2018 https://dh2018.adho.org/to-catch-a-protagonist-quantitative-dominance-relations-in-german-language-drama-1730-1930/ “To be or not to be central” – On the Stability of Network Centrality Measures in Shakespeare’s “Hamlet” Anastasia Klimashevskaia Bernhard C. Geiger Martin Hagmüller Denis Helic Frank Fischer Digital Humanities virtual 2020 https://dh2020.hcommons.org
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Netzwerk Dramennetzwerkanalyse close reading Analysemethoden
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