Synopse Lisa Rieger Projektleitung Helmut W. Klug Datenmodellierung Selina Galka Datenmodellierung Elisabeth Steiner Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY 4.0 2021 Graz o:konde.174 KONDE Weißbuch Projektleitung Helmut W. Klug Weißbuchartikel: Synopse Lisa Rieger Herausgegeben von Helmut W. Klug unter Mitarbeit von Selina Galka und Elisabeth Steiner 2021 Austria KONDE Weißbuch

Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.

Deutsch
Synopse
Rieger, Lisa; lrieger@edu.aau.at

Unter Synopse versteht man im Allgemeinen eine knappe Zusammenfassung oder Übersicht, in der Literaturwissenschaft bezeichnet sie jedoch genauer die „parallele Wiedergabe versch. Fassungen eines literar. Werkes“ (Best 1991, S. 513). Dazu folgt der Grundform des Textes über alle Bearbeitungsstufen hinweg die parallele Wiedergabe sämtlicher Varianten, Korrekturen und Ergänzungen. (Plachta 1997, S. 106 f.) Da in den jeweiligen Zeilen nur die abweichenden Stellen wiedergegeben werden, kennzeichnen die Lücken in den untereinanderstehenden Zeilen jene Stellen, an denen der Text der darüberliegenden Zeile weiterhin gültig ist. (Nutt-Kofoth 2007, S. 16)

Die synoptische Darstellung bietet sich v. a. bei Autoren an, die sämtliche Ansätze ihres Textes sofort zu Papier bringen – bei sogenannten ‘Papierarbeitern’ – und dadurch immer wieder eine große Anzahl von Veränderungen, oft sogar auf unterschiedlichen Textträgern, vornehmen. Sie wird meist für Texte in Versform herangezogen, da die vorgegebene Form des Verses von Korrekturen normalerweise unberührt bleibt, während Prosatexte über kein formales Schema verfügen und Änderungen somit auch in beliebiger Länge und Anzahl vorgenommen werden können. (Scheibe 1988, S. 143–147) Der Vorteil der synoptischen Darstellung liegt in der Darstellung vollständiger Texte, wodurch bei nur geringem Platzbedarf stets der gesamte Kontext erhalten bleibt. Durch flexible Einschubmöglichkeiten kann die Synopse zudem die Textentwicklung chronologisch genauer darstellen als Einzeldarstellungen. Für die Darstellung stark voneinander abweichender Textträger ist die Synopse allerdings ungeeignet. (Zeller 1996, S. 99 f.)

In Digitalen Editionen findet man heute oft die synoptische, d. h. parallele Darstellung von Faksimile und Text, fallweise aber auch Textsynopsen (z. B. in den Editionen Lyrik des deutschen Mittelalters oder Der Welsche Gast). (Jannidis/Kohle/Rehbein 2017, S. 235) Wie bei der Buchpublikation von synoptischen Darstellungen ist auch bei der Onlinepublikation die Größe der Darstellungsfläche (Bildschirm) oft ein Problem beim Design des Interface.

Handbuch literarischer Fachbegriffe. Definitionen und Beispiele. Überarbeitete und erweiterte Ausgabe Handbuch literarischer Fachbegriffe 3-596-26478-2 Otto Best Frankfurt am Main Fischer 1991 Digital Humanities. Eine Einführung. Mit Abbildungen und Grafiken Digital Humanities 978-3-476-05446-3 Fotis Jannidis Hubertus Kohle Malte Rehbein Stuttgart Metzler 2017 Editionsphilologie Editionsphilologie Rüdiger Nutt-Kofoth Handbuch Literaturwissenschaft. Gegenstände - Konzepte - Institutionen 3-476-02154-8 Thomas Anz Stuttgart, Weimar 1-27 Metzler 2007 Band 2: Methoden und Theorien Editionswissenschaft. Eine Einführung in Methode und Praxis der Edition neuerer Texte Editionswissenschaft 3-15-017603-4 Bodo Plachta Reclam 1997 Zur Anwendung der synoptischen Variantendarstellung bei komplizierter Prosaüberlieferung. Mit einem Beispiel aus Franz Fühmanns "Das Judenauto" https://doi.org/10.1515/9783110241938.142 Zur Anwendung der synoptischen Variantendarstellung bei komplizierter Prosaüberlieferung Siegfried Scheibe editio 1865-9446 2 1 142–191 1988 2020-02-21 https://www.degruyter.com/view/journals/edit/2/1/article-p142.xml Die synoptisch-textgenetische Darstellung. Dafür und dawider https://doi.org/10.1515/9783484604032.99 Die synoptisch-textgenetische Darstellung Hans Zeller editio 1865-9446 10 1 99–115 1996 2020-02-21 https://www.degruyter.com/view/journals/edit/10/1/article-p99.xml
Apparat Textgenese Digitale Edition Editionstext Faksimileausgabe/edition
Lyrik des deutschen Mittelalters Welscher Gast Digital
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Edlex: Editionslexikon Parvum Lexicon Stemmatologicum