Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.
Als Persistent Identifier (PID) werden langzeitverfügbare Referenzen auf digitale Objekte bezeichnet. Persistent Identifier können systemspezifisch oder global vergeben werden. In der Langzeitarchivierung wird eine Reihe von PID-Systemen verwendet, die digitalen Objekten einen global eindeutigen Namen zuweisen. Die bekanntesten Systeme sind Digital Object Identifier (DOI), handle.net, Archival Resource Key (ARK) und Uniform Resource Names (URNs).
Manchmal werden in der Fachliteratur auch Persistent Uniform Resource Locators (PURLs) zu den PID-Systemen gezählt. Ein PURL ist jedoch eigentlich ein Permalink, der durch ein Redirect auf die gewünschte Ressource im Internet aufgelöst wird. PURLs waren ursprünglich als Übergangslösung gedacht, bis sich URNs etabliert haben, und können in URLs überführt werden. Ein zentraler Unterschied zwischen PIDs und Permalinks (inkl. PURLs) ist, dass letztere http-URIs sind, die sofort über den Webbrowser aufgelöst werden können, während PIDs einen Resolver brauchen, der den PID mit der URL der entsprechenden Ressource verbindet.
Im Kontext von Digitalen Editionen gibt es auch Versuche, traditionelle, kanonische Zitiersysteme in Persistenten Identifiers auszudrücken und dadurch eine übliche Zitierpraxis in das digitale Medium zu überführen. Das bekannteste Protokoll für diesen Zweck ist das Canonical Text Service (CTS).