Kodikologie Lisa Rieger Projektleitung Helmut W. Klug Datenmodellierung Selina Galka Datenmodellierung Elisabeth Steiner Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz Austria GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY 4.0 2021 Graz o:konde.103 KONDE Weißbuch Projektleitung Helmut W. Klug Weißbuchartikel: Kodikologie Lisa Rieger Herausgegeben von Helmut W. Klug unter Mitarbeit von Selina Galka und Elisabeth Steiner 2021 Austria KONDE Weißbuch

Im KONDE-Projekt, das aus Hochschulraumstrukturmitteln finanziert wird, beschäftigten sich sieben universitäre Partner und drei weitere Einrichtungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit theoretischen und praktischen Aspekten der Digitalen Edition. Ein Outcome des Projektes stellt das Weißbuch dar, welches über 200 Artikel zum Thema Digitale Edition umfasst. Die behandelten Themenkomplexe reichen dabei über Digitale Editionswissenschaft im Allgemeinen, Annotation und Modellierung, Interfaces, Archivierung und Metadaten bis hin zu rechtlichen Aspekten.

Deutsch
Kodikologie
Rieger, Lisa; lrieger@edu.aau.at

Die Kodikologie beschäftigt sich mit mittelalterlichen Codices und deckt sich dabei weitgehend mit der historischen Handschriftenkunde. (Schneider 2014, S. 103) Ihre materialwissenschaftliche Ausrichtung, die im Gegensatz zur inhaltlichen Orientierung anderer geisteswissenschaftlicher Disziplinen steht (Schneider 2016), hilft dabei, ein Verständnis für die Traditionen und Hintergründe von Dokumenten aus jener Zeit zu entwickeln, das im Weiteren für eine sinnvolle Auswertung der Daten nötig ist. (Hodel/Nadig 2019, S. 142) Zu den wichtigsten Forschungsgegenständen der Kodikologie zählen das Verfahren der Herstellung, die Herkunft und Geschichte bzw. Provenienz einer Handschrift, die Untersuchung von Textgemeinschaften sowie die Suche nach möglichen Fragmenten, die nicht zum eigentlichen bzw. ursprünglichen Text gehören. Dabei steht die Kodikologie in engem Austausch mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen, wie der Paläographie, der Inkunabelkunde, der Wasserzeichenkunde sowie naturwissenschaftlichen Methoden zur Analyse des Materials. (Schneider 2016)

Die ersten Editoren, die sich eingehend mit diesem Gebiet beschäftigten, waren F. H. von der Hagen, K. Lachmann und die Brüder Grimm. (Schneider 2014, S. 3) Stärker als im deutschsprachigen Gebiet wurde die Forschung auf dem Gebiet der Kodikologie in den letzten Jahrzehnten in Frankreich, Belgien und den Niederlanden betrieben. (Schneider 2014, S. 104)

In Zeiten der Digitalisierung kommen auch für Kodikologinnen und Kodikologen neue Aufgabenbereiche hinzu: sämtliche digitalisierte und online-gestellte Kataloge müssen auch stets den modernen Standards entsprechen, welche eine „kodikologische Beschreibung auf Basis des materiellen Befundes der Handschrift“ (Kranich-Hofbauer 2010, S. 320) und auch neue Fragestellungen berücksichtigen müssen. (Kranich-Hofbauer 2010, S. 320) Durch die Erfassung von Handschriftenbeständen in Datenbanken wächst auch die Bedeutung der Kodikologie, da durch genaue Beschreibungen und digitale Reproduktionen Zusammenhänge auch ohne Einsicht in die tatsächliche Handschrift hergestellt werden können. (Wagner 2009, S. 6)

Techniken der Digitalen Edition können die kodikologische Forschung z. B. durch Metadaten, die Visualisierung von Handschriften oder in der Zurverfügungstellung von digitalen Bildern unterstützen.

Grundlagen der Mediävistik digital vermitteln: 'Ad fontes', aber wie? https://doi.org/10.1515/mial-2019-0010 Grundlagen der Mediävistik digital vermitteln Tobias Hodel Michael Nadig Das Mittelalter 2196-6869 24 1 2019 2020-04-09 https://www.degruyter.com/view/journals/mial/24/1/article-p142.xml Zusammengesetzte Handschriften - Sammelhandschriften. Materialität - Kodikologie - Editorik Zusammengesetzte Handschriften - Sammelhandschriften Karin Kranich-Hofbauer Materialität in der Editionswissenschaft Martin Schubert 309–321 2010 2020-04-09 https://www.degruyter.com/view/title/36714?tab_body=toc Beihefte zu editio 32 Station 1: Einführung in die Kodikologie Einführung in die Kodikologie Daniel Schneider Vituelles Museum DH. Grundwissen Kodikologie 2016 2020-04-09 http://dhmuseum.uni-trier.de/node/329 Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten 978-3-11-033867-6 Karin Schneider Berlin, Boston 3., durchgelesene Auflage De Gruyter 2014 2020-04-09 https://www.degruyter.com/view/title/304681?tab_body=toc Sammlungen kurzer Grammatiken germanischer Dialekte Ergänzungsreihe 8 Handschriftenerschließung in Deutschland. Vom gedruckten Katalog zum Informationssystem https://doi.org/10.1524/mial.2009.0014 Handschriftenerschließung in Deutschland Bettina Wagner Das Mittelalter 0949-0345 14 2 3-7 2009 2020-04-09 https://www.degruyter.com/view/journals/mial/14/2/article-p3.xml Kodikologie und Paläographie im digitalen Zeitalter 2 - Codicology and Palaeography in the Digital Age 2 978-3-8423-5032-8 Franz Fischer Christiane [Hrsg Fritze Georg [Hrsg Vogeler Franz Fischer Christiane Fritze Georg Vogeler Norderstedt 3 Books on Demand (BoD) 2011 2014-07-25T12:48:55Z http://kups.ub.uni-koeln.de/4337/ Kodikologie und Paläographie im digitalen Zeitalter 3 Oliver Duntze Torsten Schaßan Georg Vogeler Norderstedt BoD 2015 Schriften des Instituts für Dokumentologie und Editorik 10 Kodikologie und Paläographie im digitalen Zeitalter 4 Norderstedt Band 11 BoD 2017 Schriften des Instituts für Dokumentologie und Editorik Hannah Busch Franz Fischer Patrick Sahle
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